Hinweise zur Futterumstellung beim Hund

Eine Futterumstellung beim Hund ist manchmal einfach nötig, aber zum Glück gar nicht so schwierig. Ein paar Dinge sollte man dabei allerdings schon beachten. In diesem Artikel wollen wir deshalb erklären, wie die Umstellung für den Vierbeiner möglichst reibungslos über die Bühne geht.

Wann eine Futterumstellung für den Hund Sinn macht

Gründe, das Hundefutter zu wechseln, kann es zunächst einmal viele geben. Oftmals haben Herrchen beziehungsweise Frauchen einfach nur ein möglicherweise besser geeignetes Futter für ihren Liebling entdeckt – zum Beispiel über einen Test wie den unseren.

In anderen Fällen ist eine Futterumstellung aus gesundheitlicher Sicht von Vorteil oder manchmal sogar unbedingt notwendig, weil es der Tierarzt so verordnet hat. Beim Auftreten der folgenden Symptome ist es ratsam, sich noch einmal genauer mit dem Futter seines Lieblings zu befassen:

  • häufiger Durchfall bzw. wässriger Kot
  • starke Blähungen
  • häufiges Erbrechen
  • schlechtes Fressen
  • übermäßige Trägheit
  • Fellprobleme
  • Hautprobleme

Bedenken sollte man hier allerdings, dass diese Symptome ebenfalls auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten können. Im Zweifelsfall oder wenn ein Wechsel auf ein hochwertiges Hundefutter keinen Erfolg gebracht hat, sollte man lieber beim Tierarzt seines Vertrauens vorstellig werden. Dieser kann dann abklären, ob eventuell doch eine Erkrankung vorliegt, und mögliche weitere Maßnahmen empfehlen.

Ein geeignetes neues Hundefutter finden

Hundefutter gibt es heute von den verschiedensten Herstellern in den verschiedensten Sorten. Leider ist diese Quantität nicht immer mit Qualität gleichzusetzen. Viele Hersteller von Hundefutter investieren lieber eine Menge Geld in Marketing und Werbung, anstatt bei ihrem Futter auf hundetaugliche und qualitativ hochwertige Inhalte zu setzen. Diese Rechnung geht scheinbar leider auf, denn noch immer sind viele der am meisten verkauften Hundefuttersorten nicht unbedingt die hochwertigsten beziehungsweise für Hundemägen geeignetsten.

Ein großes Problem stellt hier besonders günstiges Hundefutter dar. Da qualitativ hochwertiges Fleisch ein sehr teurer Bestandteil des Futters ist, nutzen viele Hersteller stattdessen lieber günstigere Füllstoffe, um die Herstellungskosten niedrig zu halten. In der Praxis ist Getreide einer der beliebtesten Füllstoffe, da es vergleichsweise günstig ist. Leider wird hier jedoch der Preis des Futters zu Lasten des Tieres gedrückt, denn die Verdauung des Vierbeiners kann mit Getreide nur wenig anfangen. Als Nachfahre des Wolfs ist sein Verdauungssystem auch heute noch auf den Verzehr von Fleisch ausgelegt.

Viele Hunde kommen mit Getreide und anderen Füllstoffen, die in ihrem Futter enthalten sind, nicht zurecht. Dies kann sich je nach Hund in Symptomen, wie wir sie bereits in der Liste weiter oben aufgelistet haben, bemerkbar machen. Spätestens wenn man die entsprechenden Symptome, wie häufiger Durchfall, starke Blähungen oder Fellprobleme bei seinem Liebling feststellt, sollte man also einen Blick in die Liste der Inhaltsstoffe des Hundefutters werfen. Wird dort Getreide (oder andere Dinge, die nicht in ein Hundefutter gehören) aufgelistet, sollte man das Futter dem Tier zuliebe lieber wechseln.

Viele werden sich an dieser Stelle nun fragen, welches Hundefutter sie anstelle des alten Futters füttern sollen. Hier eine pauschale Antwort zu liefern, die immer gültig ist, ist schwierig, denn auch Hunde haben unterschiedliche Geschmäcker. Generell kann man aber sagen, dass ein Hundefutter dann geeignet ist, wenn es der natürlichen Ernährung des Hundes bestmöglich entspricht. Wir empfehlen deshalb Hundefutter ohne Getreide mit einem hohen Anteil an qualitativ hochwertigem Fleisch.

Zu schnelle Umstellung kann zu Problemen führen

Wenn ein neues Hundefutter gefunden wurde, ist die Futterumstellung der nächste Schritt. Hier gilt: auch der Hund ist ein Gewohnheitstier und das betrifft natürlich auch seine Ernährungsgewohnheiten. Die Verdauung des Vierbeiners hat sich nämlich auf die Bestandteile des bisherigen Hundefutters eingestellt und ein plötzlicher Wechsel von jetzt auf gleich kann sich manchmal negativ auf das Wohlbefinden des Tieres auswirken.

Wer das gewohnte Futter einfach so durch das neue ersetzt, läuft Gefahr, dass der Hund auf den Wechsel mit Erbrechen, Verdauungsproblemen oder Durchfall reagiert. Besonders bei Vierbeinern, die ohnehin schon auffällig in Sachen Verdauung und Futter waren oder krankheitsbedingt geschwächt sind, sollte ein plötzlicher Futterwechsel deshalb lieber vermieden werden.

Futterumstellung beim Hund Schritt für Schritt

Normalerweise ist eine Futterumstellung beim Hund allerdings weder problematisch noch gefährlich. Gerade wenn das neue Futter hochwertig ist, fällt die Umstellung den Vierbeinern – sofern sie innerhalb derselben Futterart stattfindet (zum Beispiel Trockenfutter zu Trockenfutter) – meist relativ leicht.

Etwas mehr beachten muss man jedoch beim Wechsel der Futterart (zum Beispiel Nassfutter zu Trockenfutter), weshalb wir uns diesem Thema weiter unten in einem eigenen Absatz widmen.

Zunächst möchten wir jedoch die üblichen Methoden zur Futterumstellung innerhalb derselben Futterart erklären.

Abrupte Futterumstellung

Bei dieser Methode wird das Futter einfach von einer Mahlzeit auf die nächste gewechselt. Bei absolut gesunden Hunden und bei einem Wechsel auf ein hochwertiges Hundefutter sind selbst bei solch einem abrupten Vorgehen oft keine Probleme zu erwarten.

Um auf Nummer sicher zu gehen, raten wir allerdings grundsätzlich von einer abrupten Futterumstellung ab.

Einzig wenn das alte und das neue Futter sich weitestgehend ähneln und derselben Futterart angehören, halten wir die abrupte Methode für möglicherweise geeignet.

Stufenweise Futterumstellung

In der Praxis hat sich stattdessen die stufenweise Umstellung vom alten auf das neue Hundefutter am besten bewährt.

Man geht dabei so vor, dass man zur besseren Gewöhnung das alte mit dem neuen Futter zunächst einmal vermischt.

Die ersten zwei bis drei Tage wird der Hund daher mit einem Teil neuem Futter und drei Teile altem Futter gefüttert (= 25 Prozent neues Futter, 75 Prozent altes Futter).

Im Anschluss kann man den Anteil des neuen Futters erhöhen und beide Futter für weitere zwei bis drei Tage zu gleichen Teilen vermengen (= 50 Prozent neues Futter, 50 Prozent altes Futter).

Während dieser Zeit sollte man beobachten, wie der Vierbeiner den Futterwechsel verträgt. Treten keine größeren Problem auf, kann im Anschluss dann gefahrlos nur noch das neue Hundefutter gefüttert werden.

Wer besonders vorsichtig vorgehen will, der kann auch für zwei bis drei weitere Tage zusätzlich drei Teile neues Futter mit einem Teil altem vermengen (= 75 Prozent neues Futter, 25 Prozent altes Futter).

Nach ein bis anderthalb Wochen ist die stufenweise Futterumstellung damit in jedem Fall abgeschlossen und der Hund bekommt nur noch das neue Hundefutter.

Sanfte Futterumstellung

In manchen Fällen, zum Beispiel wenn bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen vorliegen oder der Hund nachgewiesenermaßen besonders empfindlich auf seine Ernährung reagiert, kann es sinnvoll sein, auf die sanfte Futterumstellung zurück zu greifen.

Bei dieser Methode geht es darum, die Umstellung über einen längeren Zeitraum (üblicherweise vier bis sechs Wochen) und deshalb sehr langsam durchzuführen. Dem Verdauungssystem von „Problemhunden“ wird damit noch mehr Zeit gegeben, sich auf das neue Futter einzustellen.

In der Regel ist eine solch ausgedehnte Futterumstellung jedoch nicht notwendig, denn der Aufwand steht Experten zufolge in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen.

Sonderfall: Wechsel der Futterart

Bei einer Umstellung zwischen verschiedenen Futterarten (zum Beispiel Nassfutter auf Trockenfutter) müssen Hundehalter sorgsam vorgehen. Das liegt daran, dass der Körper des Hundes bei Nassfutter der Nahrung zum Verdauen Wasser entziehen muss, während er beim Trockenfutter noch Wasser zuführen muss.

Wenn nun also einfach zwischen Nass- und Trockenfutter (und umgekehrt) abrupt hin- und hergewechselt wird, dann kommt die Verdauung aber auch der Wasserhaushalt natürlich zunächst einmal komplett durcheinander.

Damit das nicht passiert, empfiehlt sich auch beim Wechsel der Futterart eine stufenweise Futterumstellung. Zu beachten gilt es dabei, dass man Nass- und Trockenfutter aufgrund der unterschiedlichen Verdauungseigenschaften besser nicht als „Futtermischung“ füttert.

Stattdessen sollte zu jeder Mahlzeit nur eine Futterart (entweder Nass- oder Trockenfutter) gefüttert werden. Die Umstellung erfolgt hier also am besten, indem über zwei bis vier Wochen die Anzahl der Mahlzeiten mit der neuen Futterart schrittweise erhöht wird.

Bei einem Hund, der drei Mahlzeiten pro Tag bekommt, fängt man in der ersten Woche mit zwei Mahlzeiten des alten Futters, gefolgt von einer Mahlzeit des neuen Futters an.

In der zweiten Woche bekommt der Hund dann jeweils schon nur noch eine Mahlzeit des alten Futters, gefolgt von zwei Mahlzeiten des neuen Futters.

Nach zwei Wochen ist die Futterumstellung abgeschlossen und der Vierbeiner kann ab diesem Punkt nur noch mit seinem neuen Futter gefüttert werden.

Symptome während der Umstellung sind normal

Viele Hundehalter stellen aufgrund von Unverträglichkeiten das Hundefutter ihres Lieblings um, in der Hoffnung, dass die Umstellung dem Vierbeiner ein beschwerdefreies Leben ermöglicht.

Bedenken sollte man hier, dass die Futterumstellung in jedem Fall ihre Wirkung zeigen wird, wenn die falsche Ernährung der Auslöser der Symptome war. Jedoch werden einige vorhandene Symptome nicht von heute auf morgen direkt verschwinden. Die Verdauung und das Immunsystem brauchen natürlich etwas Zeit, um sich an das neue Futter zu gewöhnen und sich zu regenerieren.

Aus diesem Grund kann es sogar sein, dass für eine sehr kurze Zeit sogar neue Symptome auftreten können. Leicht breiiger Kot, wechselnde Konsistenz, vermehrte Darmgeräusche oder Blähungen sind typische Symptome während einer Futterumstellung beim Hund.

Da die Symptome innerhalb weniger Tage von selbst wieder verschwinden, sobald sich die Verdauung und der Stoffwechsel des Hundes an das neue Futter gewöhnt haben, sind sie in der Regel völlig bedenkenlos.

Gehen die Symptome jedoch auch nach längerer Zeit nicht weg, dann können andere Ursachen als die Futterumstellung vorliegen. In diesem Fall ist ein Gang zum Tierarzt ratsam.